Eine Umfrage, die von Achim Raschka erstellt wurde, beschäftigt mal wieder die Gemeinschaft der deutschsprachigen Wikipedia.
Hauptinhalt der Umfrage ist die Problematik der Autorennennung in den Artikeln. Ausgelöst auch durch die kürzlich stattgefundene Lizenzierungsdiskussion steht nun zur Debatte, ob die Autoren, die bislang ja immer nur über die Versionshistorie eines Artikels erkennbar waren, nun auch noch direkt im oder unter dem Artikel selbst aufgeführt werden sollen.
Nicht von ungefähr wurde diese Umfrage von Achim Raschka initiiert, da Raschka ja einer der Autoren ist, die auch immer wieder gerne darstellen, dass sie auch gute Autoren sind.
Wozu führt eine besondere Auflistung der Autoren?
Eine Autorenliste kann immer nur eine bruchstückhafte Darstellung der Entwickliung eines Artikels sein. Der ursprüngliche Gedanke der Wikipedia sieht vor, dass das Wissen einer ganzen Gemeinschaft abgebildet wird - und sieht somit auch vor, dass das Wissen sich Stück um Stück abbildet und somit auch kontinuierlich wächst und sich weiter entwickelt. Eine Zuordung im Artikel welcher Autor welchen Anteil am Artikel geschrieben hat, welche Hinzufügungen später wieder umformuliert oder gar nur umformatiert wurden ist weder technisch einfach realisierbar noch dem Community-Gedanken der Wikipedia zuträglich.
Eine Auflistung der Autoren, womöglich auch noch verbunden mit einer prozentualen Auflistung der Textanteile fördert also nur die Selbstdarstellung der Autoren - und Selbstdarsteller sind in der Wikipedia nun wirklich bereits reichlich vorhanden.
Gleichzeitig verschleiert eine solche Auflistung auch den Anteil der inhaltlich relevanten Ausprägung des Artikels durch einen Autor. So würde jemand, der fünf Kommafehler im Artikel verbessert in der Autorenliste höher aufgeführt werden, als jemand, der einen Zahlendreher korrigiert und somit überhaupt erst etwas Sinn in den Artikel bringt.
Zusätzlich dazu ist mit einer eventuellen Realisierung der Autorennennung auch zu befürchten, dass dadurch die Arbeit der RC-Kontrolleure und der QS-Mitarbeiter weiter in die Bedeutungslosigkeit getrieben wird.
In Summe wird also nur mal wieder der Selbstdarstellungstrieb verschiedener einzelner Autoren unterstützt, der eigentliche Gedanke einer freien Wissenssammlung immer weiter in den Hintergrund gerückt.
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